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Wirtschaftswetter-Tipps

Liebe Wirtschaftswetter-Leserinnen und -Leser,

willkommen im Frühjar 2024 - und in den IN und Outs + unseren Tipps zum Lesen, Hören und Sehen in der 1. Ausgabe 2024 mit dem Schwerpunkt "Freiheit", und vielen weiteren Themen. .

Schauen Sie wieder öfter herein, die Liste wächst munter weiter, in dieser Ausgabe mindestens bis zum 31. Dezember 2023.

IN + OUT Wirtschaftswetter Ins + Outs

IN. Nachdem wir in der Vorgängerausgabe etwas ausholen mussten, fassen wir uns 2024 hier wieder kürzer. Natürlich hat sich an der Weltage noch nichts deutlich zum Besseren geändert. Wie denn auch? Abgesehen von einigen fleißigen Assistentinnen von Terror und Vernichtung bleibt nach wie vor festzustellen, dass freiheitlich-demokratisch denkende Frauen selbst in der freien Welt immer noch viel zu selten diejenigen Entscheiderinnen sind, die das wirklich ändern könnten. Die biologistisch tickende Herrenwelt kriegt zwar Krieg, aber sonst allein nicht viel hin - ihr fehlt schlicht das ädequate Gegenüber - in jeder funktionierenden Demokratie übrigens ein Muss, Einseitigkeit verkraftet sie nicht. Also heißt es 2024 die über den Jahreswechsel hinaus eingeschleppten Probleme aus 2023 durchzustehen. Dazu baucht es starke Nerven, das berühmte dicke Fell, natürlich Grips im Kopf und viel Mitgefühl, auch sich selbst gegenüber, um das unaufgefordert servierte Desaster überhaupt noch zu ertragen - und viel Fantasie. Stellen Sie sich vor, den Überfall auf die Krim 2014, hätte es nie gegeben, in Afhganistan gäbe es keine Wirtschaftskrise und keinen Hunger, weil Frauen Unternehmen gründen und leiten wie alle anderen auch, die Todesstrafe wäre abgeschafft, Kriege ein Relikt der Vergangenheit, und Kinder hätten überall auf der Welt auf eine Zukunft, weil sich alle Erwachsenen für ihren Schutz in der Verantwortung sehen, statt sie auszubeuten. Unmöglich?

War es nicht schon wieder J.F. Kennedy, der einst in irgendeiner Rede sinngemäß sagte, dass jeder etwas zu einer friedlichen Welt beitragen könne, in der die Schwachen sicher und die Starken gerecht sind? DAS ist wirklich etwas, was man jetzt, und eigentlich immer, sehr gut gebrauchen könnte. Es war eine Rede am 10. Juni 1963 an der Unversität in Washington, in der er über nichts Geringeres als den Weltfrieden sprach und wie dieses, auch damals unmöglich erscheinende Ziel trotz unterschiedlichster Lebensmodelle und Staatsformen pragmatisch, gemeinsam, langsam aber stetig umgesetzt werden kann. Fünf Monate später hat man ihn erschossen. Die Strategie der Vernichtung hatte wieder zugeschlagen, ausgerechnet gegen denjenigen, der sich für eine Stratgie des Friedens einsetzte. Was er wohl von der Gegenwart 2024 gehalten hätte - darunter die Zustände in einigen Universitäten, in denen nun allen Ernstes wie bei den Nazis jüdische Studierende bedroht werden und Debatten inzwischen selbst Stammtisch-Niveau unterschreiten? Aber Kennedys Ideen sind einfach nicht totzukriegen, seit über 60 Jahren nicht, so sehr sich das Team "Vernichtungstrategie" auch anstrengt.

OUT Das ist diesmal ziemlich einfach. Die Babyboomer sind out. Klar, wenn man der Gattung selbst angehört, ist das zunächst etwas unangenehm*, selbst diese Generation hat sich schließlich nützliches Wissen angeeignet, das sie hoffentlich noch rechtzeitig und wenigstens etwas großzügiger weitergeben sowie verteilen könnte, als ihr restliches Vermögen, auf dem sie eh tatenlos herumsitzt, bevor sie endgültig abtritt. Aber rein leistungsmäßig betrachtet, haben die Damen und vorwiegend Herren (auf Entscheiderposten; nicht einmal die Gleichberechtigung haben sie hinbekommen) der mehr oder weniger weit gefassten Babyboomer nicht viel Bedeutendes zum Weltfrieden beigetragen, im Gegenteil und *Ausnahmen bestätigen immer die Regel. Sogar die Vermittlung von Zukunftsfähigkeit an die nächste Genteration holpert ordentlich: Auf ihre alten Tage erwarten politisch sehr mächtige Teile dieser Generation von der Jugend plötzlich nicht mehr nur wieder Zucht und Ordnung, sondern allen Ernstes das Rollenbild ihrer Groß- und Urgroßeltern in Form von muskelbepackten Männern und schwachen Frauen, die einem Führer zujubeln, vollständig zu übernehmen. Irgendwann wird es eine Jugend geben, die, wenn sie Glück hat, ebenfalls eines Tages erwachsen sein wird, und die auf exakt diese gegenwärtige, ihre Eltern-, Großeltern- oder Urelterngeneration traurig zurückblicken wird. Vorwiegend dafür, dass sich diese vor allem für sich selbst eingesetzt, aber nicht genug für die Jugend, die Frauen, damit die Zukunft und die ganze Welt, wie es ihre verdammte Aufgabe gewesen wäre. Damit hat sie eine riesige Chance nicht wahrgenommen, weil sie, wie keine andere Generation vor und nach ihr, die Mehrheit stellte.

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Bücher:

Menschenverstand. In den Tipps der Vorgängerausgabe ist es uns so herausgerutscht "Die Welt, bzw. die Menschheit scheint ihren Verstand verloren zu haben", angesichts der grässlichen Masssaker in Israel, durch die Hamas, diese ganz gewöhnliche Terrorbande; wäre sie das nicht, hätte sie alle Geiseln freigelassen. Eine ähnlich gestrickte, ganz gewöhnliche Terrorbande wütete in Deutschland und Europa zwölf Jahre lang, das Ergebnis kennen wir. Es war Astrid Lindgren, der dieser Satz zuerst entfuhr, und die pünktlich zum Kriegsbeginn anfing ihre Tagebücher zu schreiben, von 1939 bis 1945. Viele kennen ihre Kinderbücher, "Wir Kinder aus Bullerbü", "Pippi Langstrumpf" u.a., aber Lindgren schrieb eben nicht nur lustige Kinderbücher, sondern hatte Menschenverstand, besaß eine große Beobachtungsgabe und einen scharfen Verstand. So wurde sie über diesen Satz, gleichzeitig der Titel, dass die Menschenheit den Verstand verloren hat, wenn sie so etwas Grauenhaftes wie den Zweiten Weltkrieg zulässt, der mit Millionen Toten und einem zertrümmerten Europa endete, zu einer wichtigen Zeitzeugin aus dem neutralen Schweden. In ihren Tagebüchern, die sie noch kurz vor ihrem kometenhaften Aufstieg als Kinderbuchautorin verfasste, schildert sie sachlich, wie Europa von Faschismus, Rassismus und Gewalt zerfressen wurde und das alltägliche Kriegsgeschehen. Interessant für die Leser ist, allgemein sonst weniger Bekanntes, nämlich über die Lage und Situation in Schweden und Skandinavien zu erfahren, dazu ihre Gedankengänge, Befürchtungen, Hoffnungen, immer wieder etwas aus dem Familienleben und über ihre Kinder. Es ist ein persönliches Kriegstagebuch und Zeitdokument einer Beobachterin aus der Distanz, aber Schweden lag natürlich trotzdem mitten im Geschehen des Weltkriegs, zwischen dem von Deutschland besetzten Norwegen und dem von Russland angegriffenen Finnland. Ein leider wenig bekanntes Werk, möglicherweise lange Zeit beabsichtigt unentdeckt, zur eigenen Erinnerung oder zu diesem Zweck für die Familie verfasst. Erst vor wenigen Jahren wurden die Tagebücher auf Deutsch veröffentlicht. Sie sind von der Gegenwart inzwischen fast vollständig wieder eingeholt worden und damit aktueller denn je.

Info Buch + kostenfreie Werbung:

Die Menscheit hat den Verstand verloren
Tagebücher von 1939 bis 1945
von Astrid Lindgren
deutsche Ausgabe
592 Seiten
ISBN: 978-3-548-28869-7
2016 im Ullstein-Verlag erschienen
Es gibt noch weitere Ausgaben, u.a. auch eine gut eingesprochene CD


Frauenhass II. Nach der Vorstellung von "Gegen Frauenhass" von Christina Klemm, die aus ihrer beruflichen Erfahrungen als Rechtsanwältin in Deutschland berichtete, in unserer letzten Ausgabe, nun, in der ersten Ausgabe des Jahres 2024, in dem bereits kurz nach Silvester bereits wieder weltweit Femizide zu Hauf begangen wurden, zum Titel "Gegen die Frauen" des niederländischen Soziologen Abram de Swaan, dessen Bücher in ein Dutzend Sprachen übersetzt wurden. In seinem jüngsten Buch untersucht er, wie schlecht bestellt die Welt gegenüber Frauen ist. Das Ergebnis dieser breit angelegten Bestandsaufnahme ist niederschmetternd, weshalb der auflockernde Sarkasmus des Autors angemessen erscheint und die Leserinnen und Leser immerhin unterstützt, das Thema durchzuhalten..
Der mühsame Weg der Frauen in den demokratischen Gesellschaften, die sich ihr Wahlrecht erst selbst erkämpfen mussten (und einige halten so etwas Wertvolles heute für überflüssig...) und in der jüngsten Vergangenheit bis zu der bestausgebildetsten Frauengeneration, die die Welt je zu Gesicht bekam, aufgestiegen sind, die infolgedessen mehr arbeiten, mehr Geld verdienen, später und weniger Kinder bekommen, scheitert ausgerechnet an einem seltsamen Konglomerat aus Rechtsextremisten, christlichen Fundamentalisten und Islamisten, die sich ansonsten in nichts, aber in einem Punkt sehr einig sind: sich ausgerechnet durch Frauen bedroht zu sehen.

Sie verkraften den Aufstieg von Frauen offenbar nur schlecht, aus Sicht des Autors eine narzisstische Kränkung, und sabotieren damit genau das ganz natürliche Recht auf persönlche Entfaltung, das demokratische Gesellschaften (theoretisch) anstreben und die auch Männer entlasten und ihnen mehr Zeit verschaffen würde - ein Paradox. Diese aktiv gegen Frauen anarbeitenden Gruppen speisen sich sogar aus ihrer einzigen Gemeinsamkeit - dem Frauenhass - und erfreuen sich in der Gegenwart darüberhinaus eines regen Zuspruchs auch aus anderen Männerkreisen, so dass der Autor den aktuellen Aufstieg solchen Gedankenguts in allen gesellschaftlichen Schichten, Weltanschauungen und Gruppen als direkte Reaktion auf die sich verselbständigenden Frauen definiert, weil ihnen die Möglichkeit entzogen wird, über Frauen nach eigenem Gusto buchstäblich zu verfügen.

De Swaan berichtet damit über, von einigen wird das immer noch verleugnet, nichts Geringeres als einer "Schreckensherrschaft" oder auch "Terror" genannt des Patriachats, der ganz aktuell immer ungenierter auftritt. Das wird auch in demokratischen Gesellschaften immer gefährlicher (für Frauen und Mädchen), denn wie die o.g. Christina Klemm feststellte, wird Gewalt gegen Frauen auch in Deutschland inzwischen wieder "schulterzuckend" hingenommen. Detailierte Antworten darauf, was gegen die wachsende Gewalt gegen Frauen und den Frauenhass konkret unternommen werden kann und muss, liefert der Autor nicht, aber ist sich sicher, der Aufstieg der Frauen wird trotz aller brutalen Gegenmaßnahmen nicht aufzuhalten sein.

Darüber hinaus regt das Buch aber dazu an, sich ganz persönlich zu fragen, wie man es hält. Vielleicht eines der wenigen Bücher, das auch für diejenigen (Männer) geeignet ist, die noch nicht auf den Trichter gekommen sind, dass Frauen Menschen sind, in Demokratien mit allen Rechten ausgestattet, ganz genauso wie alle Männer - und was auf diesem Planeten aktuell eigentlich stattfindet (ohne, dass es jemand bemerkt), nämlich, dass Frauen tatsächlich ihre Rechte abgesprochen werden, selbst in Demokratien, in anderen Staatsformen noch viel mehr (bis zum Extrem gar keine Rechte mehr innezuhaben) - und weil sich die meisten Männer für ihre Mütter, Frauen, Schwestern und Töchter etwas Besseres wünschen, als dass diese eines Tages, wie gehabt und gewohnt, lediglich von eifersüchtigen, missgünstigen und narzisstisch beleidigten Männern terrorisiert werden. Was jedoch selbst denjenigen, die darin sofort und redlich einstimmen würden, häufig entgeht: Es handelt sich nicht nur um ein paar durchgeknallte "Einzeltäter", es sind ganze Gruppen und von diesen vehement verteidigte Strukturen, um diese Töchter, die für die Zukunft stehen, zwecks eigenen, rückwährtsgewandten Privilegien zu manipulieren, zu kontrollieren und zu unterdrücken und damit einhergehend, ihnen die Zukunft mit allen Mitteln zu verbauen, und siehe oben, das geht durch alle Schichten. Alle, die noch ein Rückgrat haben, müssen damit aufhören, die pausenlos betriebene Bekämpfung von Frauen - auch durch eigene Untätigkeit - einfach weiter hinzunehmen, so lautet die Botschaft dieses Buchs, aus der Reihe: Augen und Ohren zu verschließen bringt nichts, nicht einmal mehr im eigenen Interesse, weil es nichts verhindert, sondern lediglich unnötig verzögert - oder ins grandiose Scheitern führt.

Buchempfehlung und Werbung:

Gegen die Frauen
Der weltweite Kampf gegen die Emanzipation
von Abram de Swaan
256 Seiten
ISBN 978-3-8353-5411-1
erschienen 2023 im Wallstein-Verlag


Musik für's Frühjahr 2024

Tracy Chapman + Luke Combs. Gut, dass wir solange mit dem Musiktipp für den kommenden Frühling gewartet haben, nämlich bis zur Grammy Verleihung am 5. Februar 2024. Die Leute sind scharenweise in Tränen ausgebrochen, als sie Tracy Chapman und Luke Combs bei der Verleihung überraschend zu zweit auf der Bühne zu hören und sehen bekamen. Comps hatte mit dem Chapman-Song "Fast Car" vergangenes Jahr einen Riesenerfolg, der auf Platz 1 der Countrycharts landete, womit Chapman nebenbei die erste schwarze Songschreiberin ist, der dies jemals gelang. Abgesehen von der Zeitlosigkeit dieses wunderschönen Stücks - womit alle ihre Songs gesegnet sind - , wer genau hinhört, bemerkt es auf der Stelle: So absolut unterschiedlich beider Stimmen sind, sie klingen tatsächlich, die nächste Riesenüberaschung, gemeinsam im Duett unvergleichlich harmonisch, sanft und kraftvoll zugleich, wenn sie den Refrain zusammen singen. Na, wenn das man kein Wink ist: Wir wollen mehr (!), mindestens ein neues Stück, das sie von A bis Z gemeinsam singen. Womit der gute alte Hölderlin einmal mehr Recht hatte, Zitat: "Wo aber Gefahr ist, wächst das Rettende auch.". Und die besten Künstler sind einfach diejenigen, die genau dann auf der Bühne stehen, wenn man sie am dringsten braucht. Chapman und Combs, die sich erst fünf Tage vor der Grammy-Show zum Proben getroffen haben sollen, vom Zeitgeist zusammengeführt, we love you!

Externe Seite, youtube.com: Luke Combs + Tracy Chapman performing Fast Car

Ähnlich viral gehen seitdem auch sämtliche Soloversionen, hier Tracy Chapmans offizielle Version von 1988, externe Seite youtube.com: Tracy Chapman - Fast Car

Und Luke Combs auf der Bühne, im Sommer 2023: Luke Combs - Fast Car (live)

Empfehlung: Hören Sie sich unbedingt auch alle andern Songs von Chapman und Combs, u.a. folgende Alben, an:
Tracy Chapmans Alben: "Greatest Hits" und Luke Combs "Gettin' Old", in allen Formaten.

Filme - Kino + Konserve (folgt):


17. Februar 2024 - to be continued

------- Wirtschaftswetter-Tipps + Werbung Ende -------

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